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Dass es bei Erkältungskrankheiten mit verschleimten Atemwegen ratsam sei, auf Milchprodukte zu verzichten, ist ein weit verbreiteter Glaube. Milch, Quark, Joghurt und Co. tragen demnach zu einer erhöhten Schleimproduktion bei. Tatsächlich aber handelt es sich bei diesem Glauben um einen Mythos. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass die Schleimproduktion in Hals und Rachen nach dem Genuss von Milchprodukten nicht ansteigt – auch nicht bei einer Erkältung.
Wer an den Milch-Mythos glaub, hat eher Beschwerden
In einer australischen Studie bekamen erkältete Probanden sowohl echte Kuhmilch als auch ein Placebo in Form von Sojamilch zu trinken. Untersuchungen zeigten, dass die Milchaufnahme nicht mit einer erhöhten Produktion von Nasensekreten oder Hustensymptomen verbunden war. Die Testpersonen, die an den Milch-Mythos glaubten, beklagten dennoch ein erhöhtes Schluckbedürfnis und verdickten Speichel – allerdings auch jene, die das Milchgetränk aus Sojabohnen getrunken hatten.
Der Glaube an den Mythos erhöht also die Wahrscheinlichkeit, dass man nach dem Milchverzehr Beschwerden hat. Fest steht aber, dass die Schleimproduktion des Körpers dadurch nicht angeregt wird – auch wenn die Mischung aus Milch und Speichel im Mund eine schleimige Konsistenz annimmt. Bei Halsschmerzen kann eine heiße Milch sogar sehr wohltuend sein, da sie sich wie ein Schutzfilm auf die entzündete Rachenschleimhaut legt.