In der Halle lagerten Aktionsmaterialien der Bürgerbewegung. Die Einsatzkräfte konnten in Verden am 9. Januar mit Mühe und Not ein Übergreifen auf den Nettomarkt verhindern.
von Anna Zacharias
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150 Einsatzkräfte der Verdener Feuerwehren kämpften in der Nacht zum 9. Januar an der Artilleriestraße in Verden gegen die Flammen an einer Lagerhalle am Nettomarkt. Wie jetzt bekannt wurde, war es nicht die Halle des Supermarkts, die betroffen war. Vielmehr handelte es sich um Lagerräume für Aktionsmaterial der Bürgerbewegung Campact. Die Polizei geht von einem Brandanschlag aus.
Der Feuerwehr gelang es damals, das Übergreifen der Flammen auf den benachbarten Supermarkt zu verhindern. Zuletzt musste das Dach des Lager-Gebäudes entfernt werden, um die Flammen zu bekämpfen. Einige Einsatzkräfte wurden dabei verletzt.
Der Staatsschutz hat inzwischen die Ermittlungen übernommen, teilt Campact mit. Über die Hintergründe der Tat ist laut Polizei bisher nichts bekannt, konkrete Hinweise gebe es nicht. Nach Informationen einer Campact-Sprecherin habe es im Vorfeld auch keine konkreten Drohungen gegeben. Nach Schätzungen der Polizei dürfte der Schaden im fünfstelligen Bereich liegen.
In der Halle lagerten über 2500 Aktionsmaterialien auf über 200 Quadratmetern, die Campact für Protest-Aktionen und Großdemonstrationen nutzte. Darunter vieles, das sich immer wieder in den Abendnachrichten oder auf den Titelseiten von Tageszeitungen und Online-Portalen fand: Vom Fracking-Bohrturm und Kohleschlot im Kleinformat über Chlorhuhn, übergroße Glyphosat-Flaschen und aufblasbare Kettensäge bis zu Politiker-Köpfen im Großformat. Zudem fielen auch unzählige Banner, Kostüme, Masken, Fahnen, Megafone und Werkzeug den Flammen zum Opfer.
„Ein Teil unserer Geschichte und der allergrößte Teil unserer Aktionsmaterialien ist in Flammen aufgegangen. Aber dies hält uns nicht davon ab, weiter kraftvoll für progressive Veränderung zu streiten“, sagt Campact-Geschäftsführer Felix Kolb.