dass in unserer Gesellschaft etwas Grundlegendes schiefläuft
von Nadja Ayoub Kategorien: Ernährung
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40 Prozent auf Kroketten, 36 Prozent auf Kaffee und Schokolade zum Sonderpreis – im aktuellen Kaufland-Prospekt gibt es jede Menge Rabatte. Eine der Aktionen: Eine „Junge Pute“gibt es für nur 2,99 Euro das Kilo. Zum Vergleich: Die Packung Ferrero-Schokolade kostet 14,84 Euro pro Kilo.
Ein Facebook-User hat das Sonderangebot entdeckt – und einen wütenden Post auf Facebook verfasst: „Die „Junge Pute“ kostet ein Fünftel im Vergleich zum Ferrero Naschwerk! Nochmal für die, die es noch nicht geschnallt haben: das Fleisch eines Tieres (Lebewesen, Eltern, Gefühle,…), welches irgendwie auf bis zu 6,4 kg gemästet worden ist, ist billiger als industriell gefertigte Schokolade oder Kaffee“
Damit das Geflügel so günstig sein kann, muss eine maximale Menge an Fleisch so schnell und günstig wie möglich produziert werden. Das geht nur mittels industrieller Massentierhaltung – für die Tiere eine Quälerei. Die billigen Fleischpreise sorgen wiederum dafür, dass noch mehr Menschen mehr Fleisch kaufen – ein Teufelskreis.
Der Facebook-User sieht darin ein gesamtgesellschaftliches Problem:
„So lange es keinen Mindestpreis für Fleisch gibt, werden sich die Massen das billige Zeug ohne nachzudenken reinstopfen. Und so lange werden Aufrufe gegen Massentierhaltung nur Schall und Rauch bleiben!“, schreibt er in seinem Post. Um Massentierhaltung zu stoppen fordert er außerdem eine Fleischsteuer und ein Werbeverbot für Fleisch.
Wer die Praktiken der Massentierhaltung nicht unterstützen will, sollte Fleisch nur in Bio-Qualität kaufen. Und beim Fleischkonsum ist weniger eindeutig mehr!